Nach dem Pokal ist vor der Liga. Der FC Memmingen empfängt am Freitagabend (19 Uhr) im Bayernliga-Heimspiel den TSV Landsberg. Zwar gehören die Landsberger nach Oberbayern, aufgrund der räumlichen Nähe ist es aber schon so etwas wie Derby. Der Gegner hat während der laufenden Runde noch gewaltig aufgerüstet und dürfte leistungsmäßig deutlich stärker sein als noch beim verkorksten Saisonstart.
Die Lage: Die Memminger sind momentan vermutlich das meistbelastete Amateurteam. Die Partie gegen Landsberg ist das 12. Spiel innerhalb von sechs Wochen. Hier gilt es nach dem kräfteraubenden Pokalfight unter der Woche gegen 1860 München und der vorangegangen ersten Saisonniederlage in Kottern noch einmal alles zu mobilisieren, um zu punkten Anschließend gibt es mit einem spielfreien Wochenende Mitte September auch für den FCM eine Verschnaufpause.
Der Gegner: Der TSV Landsberg hatte in der Sommerpause einen gewaltigen personellen Aderlass zu bewältigen. Vom letztjährigen Team des TSV Landsberg um Sascha Mölders, das um den Regionalliga-Aufstieg mitspielte und letztlich den Lizenz-Antrag zurückzog, ist nur ein einziger Spieler übriggeblieben. Bernd Kunze, in Memmingen wohlbekannt als ehemaliger Junioren-Trainer und Sportlicher Leiter, sollte es mit einem völlig neuformierten Kader unter dem Motto richten. Ohne Punkte und ohne Torerfolg gab es für ihn jedoch den schnellen Abpfiff und mit Alexander Schmidt wurde ein prominenter Trainer verpflichtet. Er saß unter anderem bereits bei Kickers Offenbach, Dynamo Dresden, Jahn Regensburg und dem TSV 1860 München auf der Bank. Auch der Spielerkader wurde mit Last-Minute-Verpflichtungen deutlich korrigiert. Neben Benedikt Auburger (Türkgücü München) und Oliver Prenka (FC Augsburg U19) wurden mit Maximilian Berwein und Furkan Kircicek noch zwei Ex-Memminger geholt. Berwein war nach dem Auslaufen des Vertrags beim FCM im Sommer noch frei. Kircicek wurde vom Regionalligisten FV Illertissen losgeeist. Er arbeitet auch bei „Helden Projects“, der Firma des neuen Landsberger Fußballmachers Nico Held. Der Unternehmer ist auch schon bei Viktoria Berlin engagiert. Mit Lukas Bettrich, Philipp Boyer, Tiziano Mulas, Nachwuchsmann Fabian Klujcevic und dem noch verletzten Leonard Zeqiri finden sich noch etliche weitere bekannte Gesichter aus Memminger Zeiten im TSV-Kader. Der ebenfalls gewechselte Qazim Prushi ist schon wieder weg, wie auch die gerade verpflichteten Antonios Masmanidis, Michael Appiah, Ruben Milla Nava und Stefan Musa. Unter Schmidt gab es zu dessen Einstand eine 1:3 Niederlage in Kottern und am letzten Spieltag mit 2:0 aus einem starken Defensiv-Bollwerk heraus gegen den FC Pipinsried den ersten Saisonsieg.
Das FCM-Personal: Gegen die Münchner „Löwen“ hatte FCM-Trainer Matthias Günes auf einigen Positionen in der Startelf rotiert und auf einige Youngster, wie Fabian Kroh (18) und Michael Bergmann (20) in der Startelf gesetzt. Obwohl die Memminger auch einige erfahrene Recken in ihren Reihen hatten, lag das Durchschnittsalter gerade einmal bei 22,5 Jahren. Zum Vergleich: Die Münchner „Löwen“ brachten es trotz des Einsatzes von Nachwuchstalent Raphael Ott (18) auf einen deutlich höheren Schnitt von 25,3. Die taktische Ausrichtung wird gegen Landsberg vermutlich offensiver sein als gegen den Drittligisten. Von den Langzeitverletzten kehrt noch niemand zurück.
Rund ums Spiel: Die Einlaufkinder stellt am Freitagabend die TSG Bad Wurzach. Immer besser angenommen wird das Online-Ticketing. Damit werden die Abendkassen entlastet. Zudem sind im Ticketshop und auch im Vorverkauf die Karten günstiger. Mehr Infos unter www.fc-memmingen.de/tickets. Die Begegnung wird wieder im kostenfreien Livestream von Sporttotal.TV übertragen.
Das voraussichtliche Aufgebot des FC Memmingen
Tor: Lukas Da Silva Pötzinger (1) – Abwehr: Maximilian Dolinski (13), David Bauer (6), Jakob Gräser (3), David Remiger (14) – Mittelfeld: Matthias Moser (18), Lukas Rietzler (29), Michael Bergmann (15), David Mihajlovic (20) – Angriff: Pascal Maier (7) David Spizert (28).
Bank: Kevin Lochbrunner (2), Fabian Kroh (4), Valentin Matkovic (9), Luis Vetter (11), Jonas Koller (16), Simon Ammann (17), Nico Nollenberger (21), David Günes (24), André Braun (26), Felix Unger (12/Tor).
Schiedsrichter: Thomas Stein (Aschaffenburg/Unterfranken); Assistenten: Fabian Härle (Germaringen), Julius Egen-Gödde (Kaufering).
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Fotos (C) Siegfried Rebhan / Olaf Schulze