Die winterlich-kalten Temperaturen und der aufgezogene November-Nebel standen sinnbildlich für die Stimmung auf den Rängen. Denn der Aufstiegsanwärter FC Memmingen kam in seinem Bayernliga-Heimspiel gegen das Tabellenschlusslicht TSV Rain vor 486 Zuschauern nicht über ein 1:1 (1:1)-Unentschieden hinaus.
Der favorisierte FCM ließ in der Anfangsphase die notwendige Leidenschaft vermissen. „Wir sind zu lethargisch gestartet“, kritisierte Cheftrainer Matthias Günes nach dem Spiel. Die Gäste aus dem nördlichen Schwaben setzten ihren Aufwärtstrend fort. Sie spielten selbstbewusst und frech auf. In der Folge ergaben sich Chancen auf beiden Seiten. Nach einem Handspiel im Rainer Strafraum entschied der junge Schiedsrichter Julian Perl auf Strafstoß: Diesen verwandelte Mittelfeldspieler Lukas Rietzler souverän zur Memminger Führung (31.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte gab Perl dann einen weiteren Elfmeter – diesmal für die Gäste: Der 19-jährige Algerier Sami Achir verwandelte zum 1:1-Pausenstand.
Auch die zweite Halbzeit gingen die Maustädter „genau wie die erste zu locker an“, monierte Günes. „Das war schlichtweg eine Sache der Einstellung.“ Erst in der letzten halben Stunde gelang es den Gastgebern dann, „die Hand aufs Spiel zu bekommen und richtig Energie auf den Platz zu bringen“, sagte Günes. Doch trotz aller Bemühungen gelang den Hausherren der Siegtreffer nicht. Zu häufig fehlte den Memminger Aktionen die Präzision. Und weil FCM-Kicker David Remiger in buchstäblich letzter Minute noch eine Großchance versemmelte, endete das Derby mit einem gerechten 1:1. Dieses Remis ist nun bereits das neunte im 19. Saisonspiel. Günes trauerte den vergebenen Punkten nach, gestand aber: „Diesen Schuh müssen wir uns komplett selbst anziehen.“
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Von Dominik Prähofer – Allgäuer Zeitung vom 11.11.24 – Fotos (C) Siegfried Rebhan, Olaf Schulze