Lukas Rietzler: “90 Minuten wach sein und mal kein Pech haben”

Der TSV Aubstadt (3. Platz / 48 Punkte) zählt angesichts der bisherigen Ausbeute nicht gerade zu den Lieblingsgegnern des FC Memmingen (17 / 16 Punkte). Von den bislang fünf ausgetragenen Regionalliga-Vergleichen konnte noch keiner gewonnen werden. Am Karsamstag (14 Uhr) heißt es im Heimspiel gegen das Team hoch aus Bayerns Norden angesichts der angespannten Memminger Situation „zu punkten, egal wie der Gegner heißt“. So formuliert es Lukas Rietzler, wohlwissend, dass dies in vier Begegnungen nach der Winterpause dem Vorletzten gegen Mannschaften aus der vorderen Tabellenhälfte noch nicht gelungen ist. Und eine Überraschung wäre vor den „Wochen der Wahrheit“, wenn es dann Schlag auf Schlag gegen direkte Konkurrenten im Tabellenkeller geht, fast schon überlebenswichtig.

Rietzler war im Winter nach zwei Studienaufenthalten in den USA sowie Stationen beim FV Illertissen und beim TSV Kottern zum FCM zurückgekehrt, wo er schon in der Jugend gespielt und bereits 72 Regionalliga-Einsätze absolviert hat. Durch den Ausfall von Manuel Konrad hat der Winter-Zugang nicht nur gleich die Kapitänsbinde sondern auch das Kommando auf dem Platz übernommen. Zusammen mit den anderen Neuen gab es eine gewisse Aufbruchsstimmung, am Tabellenstand änderte sich nichts, am Punktekonto mit zwei Unentschieden nicht viel: „Von der Leistung her sind wir eigentlich ganz ordentlich gestartet, was uns aber überhaupt nicht hilft, weil wir nicht die Punkte geholt haben.“

Und so würde es dem 26-jährigen schon mal reichen, „wenn einfach mal kein Pech dazukommt. Ich rede nicht von Glück haben, sondern endlich mal nur mal kein Pech.“ Ob in Schweinfurt (2:2), Augsburg (1:1), selbst gegen Bayern II (0:4) und in Illertissen (1:3) waren es immer einschneidende Aktionen, die Spiel und Resultat zugunsten des Gegners kippen ließen. Aber Rietzler weiß auch, „dass wir uns in erster Linie an die eigene Nase fassen müssen“. Soll heißen, „dass wir über 90 Minuten wirklich wach sind, keiner sich für ein paar Minuten rausnimmt und einschläft. Wir müssen über 90 Minuten die Energie und Aggressivität erzeugen. Das haben wir zuletzt nicht komplett geschafft.“

Gegner Aubstadt kann es unbeschwert angehen lassen. Sportlich ist ein weiteres Regionalliga-Jahr längst gesichert, Aufstiegsambitionen gibt es bei dem Dorfclub nicht. Im Hintergrund laufen allerdings weiter Ermittlungen wegen Vorenthaltung von Sozialversicherungsbeiträgen. Nach einer Razzia im Mai 2023 wegen angeblicher Schwarzgeldzahlungen an Spieler durch einen Bauunternehmer, ließ die Staatsanwaltschaft Anfang des Jahres lediglich verlauten, dass sich der Anfangsverdacht erhärtet habe und sich die Ermittlungen noch Monate hinziehen könne.

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Fotos (C) Paul Meckes

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