Dominik Kurija ist nach seinem umstrittenen Platzverweis im Regionalliga-Heimspiel des FC Memmingen gegen den FC Bayern München II (0:4) für ein Spiel gesperrt worden. Das Sportgericht wertete die Szene in 34. Minute, als Schiedsrichter Peter Dotzel dem Innenverteidiger die Rote Karte zeigte „noch als Unsportlichkeit“ und legte die Aktion somit gänzlich anders als der Unparteiische in seinem Bericht aus. Darin hieß es, Kurija haben seinen Gegenspieler Younes Aitamer „mit offener Sohle“ attackiert bei “Inkaufnehmen der Gesundheitsgefährdung”.
Hier hatte nicht nur der FC Memmingen eine gänzlich andere Wahrnehmung. Auch in den vom Schiedsrichter selbst angeführten TV-Bildern stellt sich die Situation anders dar. In der Liveberichterstattung bei FCBayern-TV hieß es von Reporterseite gar unter anderem „”… da rutscht Aitamer auf dem Ball aus”, “… das war kein gestrecktes Bein”, oder”… jeder, der schon Fußball gespielt hat, muss sagen, das ist keine Rote Karte”. Wohlgemerkt, Äußerungen in einem Medium des Gegners.
Nach dem Platzverweis spielte der FC Bayern II seine Souveränität aus, zuvor war der dadurch numerisch geschwächte FC Memmingen trotz eines 0:1 Rückstandes gut im Spiel und hatte auch seine Möglichkeiten. Eine geringere Strafe nach einer sogenannten Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters als ein Spiel Sperre nach einer Roten Karte ist im Übrigen nicht möglich. Lediglich bei einem Regelverstoß kann es zu einem Freispruch kommen.
In der Memminger Innenverteidigung ist nun personell eng, weil Jakob Gräser nach seiner Verletzung in Schweinfurt voraussichtlich noch mehrere Wochen fehlen wird. Für das Auswärtsspiel am Samstag in Illertissen ruhen deshalb die Hoffnungen ein Stück weit auf Manuel Konrad. Der Kapitän saß nach seiner Verletzungspause zumindest gegen Bayern II wieder auf der Bank. FCM-Trainer Matthias Günes gibt sich weiter kämpferisch, will über Ausfälle und Entscheidungen nicht lamentieren: “Unser Ziel ist es, aus unserem Kader immer eine Mannschaft aufzustellen, die ein Spiel gewinnen kann”.
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Foto (C) Ralf Lienert
