Der abstiegsgefährdete Fußball-Regionalligist FC Memmingen hat mit Maximilian Berwein (rechts im Bild) in der Winterpause noch einen Offensivmann verpflichtet. Der 28-jährige kommt vom Regionalliga-Vierten Türkgücü München, der wegen starker finanzieller Probleme unter anderem Berwein nahegelegt hat, den noch laufenden Vertrag aufzulösen. In Memmingen hat der Linksfuß nach FCM-Angaben „nach sehr vertrauensvollen Gesprächen zu deutlich reduzierten Bezügen gegenüber bisher“ zunächst für ein halbes Jahr bis zum Juni unterschrieben. Ausschlaggebend für den Wechsel ins Allgäu waren, trotz anderer Angebote, laut dem 2. FCM-Vorsitzenden Prof. Kai-Uwe Marten das Umfeld mit der ausgebauten Infrastruktur und intensive Gespräche mit Esad Kahric (links im Bild), der seit Neuestem als sportlicher Berater des FCM-Präsidiums fungiert.
Bei Türkgücü gehörte Berwein in den vergangenen anderthalb Jahren zu den Führungsspielern, gilt als starker Vorbereiter, entweder auf der offensiven Außenbahn oder im Sturmzentrum. Zu 16 Vorlagen kamen zudem elf eigene Regionalliga-Treffer hinzu. 2022 sorgte er für bundesweite Schlagzeilen als er – mit handgestoppten 8,9 Sekunden – gegen den SV Heimstetten das mutmaßlich schnellste Tor der Regionalliga-Geschichte erzielte. Im Profifußball hält der Allgäuer Kevin Volland mit neun Sekunden (mit der TSG Hoffenheim gegen den FC Bayern) den Rekord.
Berwein stammt aus Oberau bei Garmisch-Partenkirchen und absolviert derzeit die Meisterschule (Stahl- und Metallbau). Fußball-Stationen waren der FC Penzberg, TuS Geretsried, FC Garmisch-Partenkirchen und der damalige Regionalligist VfR Garching (2019-2021). Nach einer kurzen Auszeit lief er erneut in Penzberg auf, weckte mit acht Toren und 12 Vorlagen in nur zehn Spielen das Interesse von Türkgücü und entschied sich für eine nochmalige Rückkehr in den semi-professionellen Fußball.
Berwein ist neben Rückkehrer Lukas Rietzler der zweite Winter-Neuzugang mit dem versucht werden soll, das Ruder im Abstiegskampf noch einmal herumzureißen. Beide waren zum Auftakt des Mannschaftstrainings unter dem neuen Cheftrainer Matthias Günes am Sonntag dabei.
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