
Trainer Matthias Günes war mit der Ausbeute des FC Memmingen beim Bayernliga-Wiederauftakt ganz und gar nicht zufrieden. Im Nachholspiel gegen den Tabellen-13. SV Heimstetten musste sich der Favorit mit einem 1:1 (1:1) zufriedengeben – es war bereits das zehnte Unentschieden in der laufenden Saison. Damit mussten die Memminger den zweiten Tabellenplatz erst einmal dem Mitkonkurrenten SV Schalding-Heining überlassen. Der Rückstand auf Spitzenreiter TSV 1860 München II, der nun nächsten Samstag kommt, wurde zumindest auf drei Punkte verkürzt.
Vom meteorologischen Frühlingsanfang war in der Arena an der Bodenseestraße wenig zu spüren. Ein eisiger Ostwind pfiff den 436 Zuschauern und den Akteuren auf dem Platz ins Gesicht. Bis zum Führungstreffer in der 33. Minute durch den Trainer-Neffen David Günes tat sich wenig Erwärmendes. Gleichwohl hatten die Memminger den Gegner erst einmal voll im Griff und gewannen nahezu alle Zweikämpfte „Wir sind nicht reingekommen, waren nicht griffig. Dementsprechend hatten wir Glück mit dem 1:1 in die Pause zu gehen“, sah dies auch Heimstettens Trainerin Sarah Romert so. Die aus Buxheim stammende ehemalige Junioren-Nationalspielerin des FC Memmingen und FC Bayern München schlüpfte bei den Gästen von der Co- in die Cheftrainerrolle, weil Roman Langer krank zuhause bleiben musste.
Immer wieder versuchten die Memminger Bälle in die Schnittstelle zu spielen, Heimstettens Abwehr war aber wach. Beim 1:0 verlängerte Jonas Koller eine Maier-Flanke auf Kutay Yel. Der Winter–Rückkehrer ging zusammen mit seinem Gegenspieler zu Boden. David Günes behielt in der Verwirrung die Übersicht und traf aus der Drehung heraus. Soweit lief denn auch alles nach Plan, doch kurz vor der Halbzeit nutzte Lukas Riglewski einen Stellungsfehler, tauchte auf der linken Seite auf und legte auf den heranstürmenden Müller quer. Die bis hierhin wirklich einzige Möglichkeit wurde von den Gästen aus dem Nichts heraus eiskalt zum Ausgleich genutzt. Wenige Zeigerumdrehungen zuvor hätten die Hausherren auf 2:0 stellen können, eigentlich müssen.
Romert brachte nach der Pause unter anderem den schon in der Startelf erwarteten besten SVH-Torschützen Jordi Woudstra und damit „eine andere Schärfe in Spiel“. Memmingen fand in einer mehr und mehr zerfahrenen Partie mit vielen Unterbrechungen kein entscheidendes Mittel mehr und hatte am Ende Glück, dass Riglewski kurz vor Schluss ausgewechselt wurde. Der ausgewiesene Freistoß-Spezialist hätte den 30-Meter-Hammer in der Nachspielzeit möglicherweise noch gefährlicher getreten, als Fabian Cavadias, dessen Schuss von FCM-Torhüter Dominik Dewein gerade noch so über die Querlatte gelenkt wurde.
„Ein extrem enttäuschendes, sehr unglückliches Unentschieden, weil ich der Meinung bin, dass wir mehr verdient gehabt hätten“, war Coach Günes über das Ergebnis, aber – abgesehen von den Minuten vor und nach der Pause – nicht von der Leistung seiner Mannschaft enttäuscht.
FC Memmingen: Dewein Dolinski, Bauer, Gräser, Remiger – Yel (89. Bareis), Mihajlovic, Rietzler, Koller (73. Perovic) – Maier, D. Günes (84. Spizert)
SV Heimstetten: Knauf – Steimel, Kehl (87. Nauen), Cavadias, Ezeala, Günzel, Werner (46. Woudstra), Mauerer (46. Sakhi Zada), Riglewski (84. Lommer), Müller, Celik (66. Lindner).
Tore: 1:0 (33.) D. Günes, 1:1 (44.) Müller. – Schiedsrichter: Hiefner (Finning) – Gelbe Karten: Maier, Remiger / Riglewski, Celik, Steimel, Ezeala, Lindner. – Zuschauer: 436. Aktueller Tabellenplatz FCM: 3. (vorher 2.).

















































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Fotos (C) Hannah Brenner, Roland Kolb, Siegfried Rebhan, Olaf Schulze