„Wir spielen“ war die Nachricht des gestrigen Donnertagnachmittag beim Fußball-Regionalligisten FC Memmingen (16. Platz / 14 Punke) für das Freitags-Heimspiel um 19 Uhr gegen den FC Eintracht Bamberg (17. / 10 Punkte). Nachdem sich einige Spieler und dem Trainer- und Betreuerstab aus unterschiedlichen Gründen krank oder zumindest nicht fit meldeten, wurde hektisch telefoniert, wer zur Verfügung steht. Anfang der Woche hatte FCM-Trainer Bernd Maier schon etwas geunkt, „dass uns hoffentlich nicht die Seuche wie anderswo trifft“. Die personelle Lage sei nun zwar nicht optimal, aber eben auch nicht so gravierend, sodass keine weiteren Schritte zu einer Spielverlegung unternommen wurden – was ohnehin kurzfristig nicht so einfach ist und schwerwiegende Gründe haben müsste.
Definitiv ausfallen werden aber die Kranken Matthias Moser und Torhüter Dominik Dewein. Bei den Verletzten ist ein operativer Eingriff bei Nikola Trkulja zwar nicht erforderlich, wann der Spielmacher wieder voll belastbar ist, muss aber abgewartet werden. Bei wem es von den anderen Angeschlagenen geht, wird sich am Spieltag bis zum Anpfiff vermutlich kurzfristig entscheiden.
In den zurückliegenden Begegnungen hat sich aber immer wieder ein anderer, schon etwas aus dem Fokus gefallene Spieler unter dem neuen Trainergespann Bernd Maier/Candy Decker besonders in Szene setzen können. Beim Heimsieg gegen Ansbach war es der diesmal fehlende Moser als zweifacher Vorbereiter. Gegen Buchbach blühte Micha Bareis auf und zuletzt beim Auswärtssieg in Fürth gingen beide Treffer auf das Konto von Janis Peter, dessen Ausbeute schon auf fünf Saisontreffer anwuchs. Zudem reift der 20-jährige zum neuen Standardspezialisten beim FCM heran. Körperlich ist der im Sommer vom Verbandsligisten Ehingen gekommene Neuzugang eher ein Leichtgewicht, aber brandgefährlich bei Freistößen und Ecken, in beiden Varianten von ihm auch schon mal direkt verwandelt.
In erster Linie wollen die Memminger zunächst gegen Mitaufsteiger Bamberg ihren guten Lauf nach dem Trainerwechsel fortsetzen. Drei Siege gelangen in vier Spielen. Und das gegen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Der nächste Gegner dieser Kategorie steht dann bereits am kommenden Dienstag auswärts beim SV Wacker Burghausen an. Das bedeutet dann bereits die zweite „englische Woche“ im Oktober, sprich zusätzlichen Einsätze unter der Woche.
Die Belastung ist für alle damit weiter hoch. Zeit für Regeneration bleibt da nicht, auch nicht für die Krankheitsfälle. Der Regionalliga-Spielplan birgt noch mehr Kritikpunkte. Eigentlich sollte abwechselnd zuhause und auswärts gespielt werden. Damit stünde alle zwei Wochen – bei normalem Rhythmus ein Heimspiel – an. Beim FC Memmingen stehen nun aber drei Auftritte in der heimischen Arena im Wochentakt an. Freitag gegen Bamberg, dann im letzten Vorrundenspiel gegen Türkgücü München (20. Oktober) und zum Rückrunden-Auftakt gegen die Würzburger Kickers (27. Oktober).
Fotos (C) Siegfried Rebhan / Olaf Schulze