
Der FC Memmingen steht an Karsamstag unter Zugzwang. Um bis zum Schluss in der Bayernliga-Tabelle oben mitmischen zu können, ist ein Auswärtssieg beim Tabellenneunten TSV Nördlingen die Voraussetzung. Anpfiff des schwäbischen Nord-Süd-Vergleichs im weitläufigen Gerd-Müller-Stadion im Rieser Sportpark ist um 15.30 Uhr.
Die Lage: Die Tabelle ist mittlerweile durch die Nachholspiele begradigt. Weil 1860 München II, wie berichtet, nicht aufsteigen kann, haben der SV Erlbach und der FC Pipinsried fünf Spieltag vor Schluss die besten Chancen auf den direkten Aufstiegsplatz oder die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation zur Regionalliga. Der FC Memmingen hat als Viertplatzierter auf die Konkurrenten vier, beziehungsweise fünf Punkte Rückstand. Pipinsried wird noch in direkten Top-Duellen auf Erlbach und 1860 II treffen.
Der Gegner: In den letzten drei Begegnungen ist der TSV Nördlingen leer ausgegangen, allerdings wurde zuletzt beim TSV Kottern erst in der Nachspielzeit mit 2:3 verloren. Auch zuvor waren die Niederlagen gegen die Top-Teams SV Erlbach (0:1) und 1860 München II (0:2) knappe Angelegenheiten. Durch die magere Ausbeute nach der Winterpause mit nur vier Punkten haben sich die Rieser aus dem vorderen Tabellendrittel verabschiedet, nach hinten sollte mit 37 Punkten auf der Habenseite aber nichts mehr anbrennen. Der Blick gilt schon in Richtung nächste Saison, in der Cheftrainer Daniel Kerscher und sein Team weiterhin die Kommandos geben wird.
Das FCM-Personal: Trainer Matthias Günes wird vermutlich die gleiche Startelf wie beim 0:0 gegen den FC Deisenhofen aufbieten. Er hofft, dass es bei Pascal Maier wieder geht, nachdem er gegen Deisenhofen nochmals passen musste. In den Kader rückt nach zweimonatiger Verletzungspause Felix Schwarzholz, der erstmals wieder eine volle Trainingswoche bestreiten konnte. Auf der Ausfallliste stehen weiterhin die Offensivkräfte David Spizert, Matthias Moser, Ruvejd Perovic und Kutay Yel.
Das Hinspiel: Beim 1:1 Unentschieden konnte der FC Memmingen erst spät durch Luis Vetter einen Rückstand ausgleichen. Kuriosum damals: Weil die Partie auch für die Pokal-Qualifikation 2025/2026 gewertet wurde, gab es noch ein Elfmeterschießen, das der FCM mit 5:4 für sich entschied.
Regionalliga-Bewerbung: Wie der Bayerische Fußball-Verband mitteilt, haben aus der Bayernliga Süd der TSV 1860 München II, der SV Erlbach, der FC Pipinsried und der FC Memmingen fristgerecht die Unterlagen zur Lizenzierung eingereicht. 1860 II kann aber nicht aufsteigen, weil die Profis in der 3. Liga spielen. Erlbach hat noch nicht mitgeteilt, ob der im Vorjahr doch noch verweigerte Aufstieg heuer tatsächlich wahrgenommen würde. In der Bayernliga Nord gibt es mit dem VfB Eichstätt, SC Eltersdorf, FC Ingolstadt II und ATSV Erlangen vier Bewerber, wobei für die Ingolstädter Reserve der Aufstieg wegen der Drittliga-Zugehörigkeit der Profi wie bei 1860 II nicht möglich ist. Die Zulassungsbescheide sollen bis Anfang Mai zugestellt werden.
Das voraussichtliche Aufgebot des FC Memmingen:
Tor: Dominik Dewein – Abwehr: Maximilian Dolinski, David Bauer, Jakob Gräser, Jonas Koller – Mittelfeld: Luis Vetter, David Mihajlovic, Lukas Rietzler, David Remiger – Angriff: Michael Bergmann, David Günes.
Bank: Timo Schmidt, Pascal Maier, Oktay Leyla, Felix Schwarzholz, Micha Bareis, Nico Nollenberger, Dominik Ceko, Felix Unger (Tor).
Ausfälle: Matthias Moser, Ruvejd Perovic, David Spizert, Kutay Yel.
Schiedsrichter: Wie schon im Hinspiel pfeift der erfahrene Manuel Steigerwald (Karlstadt); Assistenten: Johannes Lorenz (DJK Allersberg), Lukas Nartschick (TSG Stadtbergen).
Das Restprogramm der Meisterschafts- bzw. Aufstiegskandidaten der Bayernliga Süd:
1. TSV 1860 München (54 Punkte, kein Aufstiegsrecht): Unterhaching II (A), Türkspor Augsburg (H), Pipinsried (A), Kirchanschöring (H), Rain (A).
2. SV Erlbach (53 Punkte): Sonthofen (A), Unterhaching II (H), Türkspor Augsburg (A), Pipinsried (H), Kirchanschöring (A).
3. FC Pipinsried (52 Punkte): Heimstetten (H), Ismaning (A), 1860 München II (H), Erlbach (A), Kottern (H).
4. FC Memmingen (48 Punkte): Nördlingen (A), Schalding/Heining (H), Sonthofen (A), Unterhaching II (H), Türkspor Augsburg (A).
Der SV Schalding/Heining, der bei 44 Punkten nur noch vier Spiele auszutragen hat, könnte voraussichtlich nur noch profitieren, wenn am Ende vor ihm liegende Mannschaften auf das Aufstiegsrecht verzichten.
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Archivfotos (C) Siegfried Rehan, Olaf Schulze