FC Memmingen in Landsberg: Fast so etwas wie ein Derby

Nach dem 1:0 Derby-Heimsieg über den TSV Kottern steht für den FC Memmingen in der Bayernliga gleich noch einmal so etwas wie ein Nachbarschaftsduell an, wenn es am Samstag (14 Uhr) zum TSV Landsberg geht. Zwischen beiden Städten liegen gerade einmal 50 Kilometer Luftlinie. Der Abstand in der Tabelle zwischen den Memmingern (2.) und Landsberg (10.) beträgt 12 Punkte. Viele hatten damit gerechnet, dass die zunächst abstiegsgefährdeten Oberbayern im Frühjahr noch einmal ernsthaft um die Spitzenplätze mitmischen könnten. Nach einem Fehlstart wurde im Spätsommer – personell kräftig nachgerüstet – in die Erfolgsspur zurückgefunden und acht von zehn Partien gewonnen. Nach der Winterpause stotterte der TSV-Motor mit zuletzt drei Niederlagen hintereinander.

Die Lage: Im Vorderfeld der Bayernliga-Tabelle herrscht nach wie vor dichtes Gedränge. Auch der TSV Kottern ist nach der Derbyniederlage in Memmingen als Siebtplatzierter wieder im Spiel, weil das Nachholspiel gegen den FC Ismaning gewonnen wurde. Der Rückstand beträgt nur drei Punkte auf den FC Memmingen, der auf dem zweiten Platz vor dem punktgleichen SV Erlbach steht. Erlbach hätte aber die Nase vorn, wenn es am Ende auch noch so steht, weil nicht das Torverhältnis, sondern der direkte Vergleich für das Ranking in der Bayernliga zählt – und da hat der SVE die Nase vorn. Die Tabelle ist immer noch schief. Der FC Pipinsried hat zwei beziehungsweise drei Spiele weniger als die Konkurrenz ausgetragen und damit – Siege in den Nachholbegegnungen vorausgesetzt – wohl beste Chancen nach ganz oben durchzustoßen.

Der Gegner: Nachdem der Kader des TSV Landsberg während der laufenden Runde noch einmal umgekrempelt und Trainer Alexander Schmitt (unter anderem Dynamo Dresden, 1860 München) geholt wurde, ließen im Herbst die Ergebnisse mit 10:1 gegen den TSV Grünwald, 4:1 gegen 1860 München II und 5:0 beim SV Schalding-Heining aufhorchen. Allerdings fehlen derzeit die Nach-Verpflichteten Maximilian Berwein und Furkan Kircicek (12 Tore in 13 Spielen), der sogar für den Rest der Saison verletzt ausfällt. Neben diesen beiden offensiven Leistungsträgern finden sich mit Lukas Bettrich, Fabian Kljucevic, Tiziano Mulas und Maximilian Seemüller sowie dem stellvertretenden sportlichen Leiter Muriz Salemovic noch weitere Ex-Memminger in den TSV-Reihen. Bettrich trug zuletzt für den auch gegen Memmingen noch Rot-gesperrten Maximilian Holdenrieder die Kapitänsbinde. Hinter den Kulissen zieht Mäzen Nico Held die Strippen. In seinem Start-Up-Unternehmen sind auch einige Spieler wie Berwein und Kircicek angestellt. Held ist auch Hauptsponsor des Nordost-Oberligisten Victoria Berlin.

Das FCM-Personal: Ausgesprochenes Pech hatte Ruvejd Perovic (oben in Bildmitte), der nach seiner Einwechslung in der Nachspielzeit gegen Kottern so heftig gefoult wurde, dass er gleich wieder ausgewechselt werden musste. Siegtorschütze Kutay Yel hat aus dem Derby ein dickes Knie mitgenommen. Während der Woche die Hiobsbotschaft: Für beide Winterzugänge ist die Saison gelaufen. Perovic fällt mit einem Innenbandriss aus, Yel mit einem Meniskusanriss. Pascal Maier hatte gegen Kottern ohnehin schon gefehlt. So hofft FCM-Trainer Matthias Günes, dass Maier sowie die ebenfalls angeschlagenen Simon Ammann und Kevin Lochbrunner aus dem erweiterten Kader sowie Nico Nollenberger nach dem folgenden spielfreien Wochenende am 11. April zuhause gegen den FC Deisenhofen wieder zur Verfügung stehen. In den Kader für Landsberg rückt A-Junior Marko Jozic

Bisherige Vergleiche: Durch einen Treffer von Matthias Moser gewann der FCM das Hinspiel im September knapp mit 1:0. Ansonsten gab es nach der Jahrtausendwende in der Bayernliga nur vier Treffen, mit drei Unentschieden und einem Memminger Sieg.

Rund ums Spiel: Der FC Memmingen hofft auf einen sportlich erfolgreichen Nachmittag, denn am Abend lädt der Junioren-Förderverein im e-con ArenaPark zum Feiern beim Frühlingsrock mit der Band „Splash“ ein.

Das voraussichtliche Aufgebot des FC Memmingen:

Tor: Dominik Dewein – Abwehr: Maximilian Dolinski, David Bauer, Jakob Gräser, David Remiger – Mittelfeld: Luis Vetter, David Mihajlovic, Lukas Rietzler, Jonas Koller – Angriff: Matthias Moser, David Günes.

Bank: Timo Schmidt, Michael Bergmann, Micha Bareis, Marko Jozic, David Spizert, Felix Unger (Tor).

Verletzt: Simon Ammann, Oktay Leyla, Kevin Lochbrunner, Pascal Maier, Nico Nollenberger, Ruvejd Perovic, Felix Schwarzholz, Kutay Yel.

Schiedsrichter: Elias Wörz (TSV Friesenried); Assistenten: Sebastian Fleschhut (TSV Seeg), Jakob Hanser (TSV Buching).

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Fotos (C) Hannah Brenner, Siegfried Rebhan, Olaf Schulze

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