Die Vorrunde in der Bayernliga Süd ist gespielt. Der FC Memmingen mischt nach einem nach dem Regionalliga-Abstieg ganz oben mit. Dies war nach einem größeren personellen Umbruch nicht unbedingt so zu erwarten, aber der FCM belegt zur Halbzeit den zweiten Tabellenplatz hinter Herbstmeister TSV 1860 München II. “Wir sind mit Sicherheit nicht die Übertruppe in der Liga, aber wir sind auch nicht im Vorbeigehen zu schlagen”, liegt die Mannschaft von Trainer Matthias Günes aussichtsreich im Titel- und Aufstiegsrennen – mit nach wie vor sechs, sieben anderen Mannschaften im äußerst engen Tabellenvorderfeld. Eine Zwischenbilanz:
Ausbeute: In den bislang 16 Punktspielen hat der FC Memmingen nur eine Niederlage kassiert – mit 1:2 im Allgäuer Derby beim TSV Kottern. Daheim ist die Bilanz zwar nicht blütenweiß, aber noch kein Team konnte alle drei Punkte aus der Arena an der Bodenseestraße entführen. Es gab fünf Siege und drei Unentschieden vor eigenem Publikum. Mit sieben Punkteteilungen sind die Memminger zudem die Remis-Könige der Liga. “Wir haben 31 Punkte. Das hätte ich vor Saisonbeginn gleich unterschrieben”, ist Matthias Günes zufrieden, “wir wollen unseren Weg mit allem was wir haben durchziehen und wechseln auch in schwierigen Situationen junge Spieler der Jahrgänge 2005 und 2026 ein. Nicht, weil kein anderer da ist, sondern weil wir überzeugt sind davon.
Die Defensive: In der Abstiegssaison war die Abwehr das größte Sorgenkind. Von der Schießbude der Regionalliga hat Matthias Günes eine Klasse tiefer eine robuste Abwehr hinbekommen, die erst zehn Gegentreffer kassierte. Wenn die Viererkette mit Maximilian Dolinski, Jakob Gräser, David Remiger und Chef David Bauer komplett ist, gibt es für die gegnerischen Stürmer kaum ein Durchkommen. Dies ist umso beachtlicher, weil durch die Verletzung von Dominik Dewein seit dem vierten Spieltag der erst 19-jährige Lukas Da Silva Pötzinger in seiner ersten Saison im Herrenbereich zwischen den Pfosten steht. “Es geht um Festigung”, sagt Günes, “da sind wir ganz bei uns. Das was wir machen, machen wir gut”.
Die Offensive: Einen echten Torjäger gibt es (noch) nicht. Pascal Maier und David Spizert haben je dreimal getroffen und sind damit die besten Torschützen des Teams. “Wir wollen natürlich auch mehr, vor allem was das Offensivspiel angeht, aber das fällt auch nicht vom Himmel”, meint Günes zu diesem Mannschaftspart, “das muss man entwickeln, in den nächsten Wochen und vor allem in der Winterpause”.
Die Neuzugänge: Von den zehn externen Neuen im Sommer stehen David Mihajlovic, David Spizert, Nico Nollenberger, Valentin Matkovic, Jonas Koller sowie seit einige Wochen auch Luis Vetter und Kevin Lochbrunner zur Stammbesetzung, wobei Koller derzeit verletzt fehlt. Nach nur wenigen Spielen musste Felix Schwarzholz verletzt passen. Oktay Leyla war noch gar nicht dabei. Etliche junge Spieler haben sich nach oben empfohlen. Positive Überraschungen waren dabei beispielsweise André Braun und Fabian Kroh. Der Beweis, dass die Durchgängigkeit zwischen U21-Mannschaft und Bayernliga-Kader kein Lippenbekenntnis ist, sondern umgesetzt wird.
Dauerbrenner: Alle 16 Spiele hat Kapitän Lukas Rietzler bestritten, versäumte dabei keine Minute. Mit dem Heimspiel gegen den FC Pipinsried am Samstag wird der Kapitän in den Klub der Spieler aufrücken, die 100 Punktspiel-Einsätze in der ersten Mannschaft bestritten haben. Kurz davor steht auch Jakob Gräser (97 Einsätze). Aktuell „dienstältester“ Akteur ist Pascal Maier (126 Einsätze), der in allen Saisonspielen dabei war. Zum Vergleich: Der einsame FCM-Rekordspieler Axel Frasch kommt auf 385 Einsätze.
Zuschauer: Knapp 7.500 Zuschauer kamen bislang zu den neun Heimspielen, was für Bayernliga-Partien einen Schnitt von 623 Fans pro Begegnung ausmacht. Dazu kommen 2.509 Besucher im Pokalspiel gegen den Drittligisten TSV 1860 München. Etwas mehr Publikum haben der TSV Kottern (640) und der TSV Nördlingen (625) durchschnittlich in den Punktspielen angezogen, aber in Memmingen stehen die zuschauerträchtigen Duelle gegen den TSV Kottern und den TSV 1860 München II erst noch im Frühjahr an.
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Fotos (C) Siegfried Rebhan, Olaf Schulze