Mannschafts-Vorstellung: Die Spieler stehen bereit

Nach dem erneuten Wiederabstieg will Fußball-Bayernligist FC Memmingen künftig wieder für positive Schlagzeilen sorgen. Bei der Mannschaftspräsentation spricht einiges dafür, dass dies gelingen könnte, berichtet die Memminger Zeitung.

Für den FC Memmingen beginnt – mal wieder – eine neue Zeitrechnung: Nach dem Wiederabstieg aus der Fußball-Regionalliga starten die Allgäuer am Samstag mit einem Auswärtsspiel beim FC Pipinsried in die neue Saison in der Fußball-Bayernliga Süd. Wenige Tage vor dem Saisonauftakt haben die Memminger im vereinseigenen Clubhaus jetzt ihr Personal für die Spielzeit 2024/25 präsentiert.

Ein cooler Halb-Brasilianer und ein Neuer aus Illertissen 

Als einer der Ersten stellt sich Angreifer Pascal Maier (26) den Gästen im voll besetzten Clubhaus vor. Maier, der von seinen Mitspielern „Palle“ gerufen wird, möchte in der kommenden Saison seine Torquote steigern. Er sagt: „Ich hoffe, dass es mehr Tore werden als zuletzt.“ Lediglich fünf Treffer gelangen ihm in der zurückliegenden Spielzeit. In der Saison zuvor waren es noch elf, wie die Internetseite fupa.net verrät.

Anschließend wendet sich FCM-Moderator Andreas Schales (58) dem aus dem Talentbereich nachrückenden Torhüter Lukas Da Silva Pötzinger zu. Der 19-Jährige verrät dem Publikum: „Ich bin Halb-Brasilianer.“ Als ihn Schales dann mit einem Augenzwinkern fragt, ob er am Stadionmikrofon immer den vollständigen Namen des Keepers nennen solle, antwortet der Youngster maximal cool und trocken: „Ja.“ In der Vereinsgaststätte bricht Gelächter aus.

Unter den zehn Neuzugängen, mit denen die Maustädter die anstehende Bayernliga-Saison meistern wollen, ist Felix Schwarzholz sicher derjenige mit dem bekanntesten Namen. „Für mich ist es vergangenes Jahr beim FV Illertissen sportlich nicht so gut gelaufen“, sagt der 24-jährige Augsburger zu seinem persönlichen Wechselgrund. Er ergänzt: „Ich hätte in Illertissen eigentlich noch ein Jahr Vertrag gehabt.“ Sein Ziel beim FC Memmingen sei es nun, „so um die 32, 33 Spiele – also fast alle – zu machen und der Mannschaft weiterzuhelfen“.

„Brutale Gespräche“ sollen Erfolge auslösen 

Cheftrainer Matthias Günes nennt am Clubhaus-Mikro eine der Hauptursachen für den sportlichen Absturz. Er sagt: „Wir haben es vergangene Saison nicht hinbekommen, eine klare Identität zu schaffen.“ Der Abstieg setzte sich aus vielen verschiedenen Gründen zusammen. Andererseits sagt er aber auch Folgendes: „Alle Beteiligten haben alles dafür getan, dass wir in der Rückrunde den Klasserhalt doch noch packen.“

Bleiben wir noch kurz beim Thema Abstieg: Sportlicher Leiter Esad Kahric, der sich dem FCM 1989 erstmals anschloss, zitiert den ehemaligen Bundesliga-Coach Dragoslav Stepanovic mit dessen Worten „Lebbe geht weider!“ FCM-Trainer Matthias Günes gewährt den Gästen bei der Teampräsentation einen interessanten Einblick, als er sagt: „Der Esad legt in unseren Gesprächen brutal den Finger in die Wunde.“

Die beiden Verantwortungsträger telefonierten teilweise zwei- bis dreimal am Tag, verrät der Memminger Trainer. Günes setzt hinzu: „Und die Telefonate mit Esad sind nicht immer vergnügungssteuerpflichtig.“ Interessant auch: Den Mannschaftsrat – bestehend aus Lukas Rietzler, Jakob Gräser, David Bauer, David Remiger und Timo Schmidt – hat Günes selbst bestimmt und nicht von den Spielern wählen lassen.

Und wohin kann die Reise für den mit gleich zehn Neuzugängen personell stark umgekrempelten FCM nun gehen? „Ich sehe vier bis fünf sehr gute Mannschaften in der Liga“, meint Günes, „zu denen zähle ich auch uns.“ Sportlicher Leiter Kahric betont, dass er das Team der U 21 und der „Ersten“ als Einheit betrachte. Das von Cheftrainer Markus Schaich betreute U21-Team geht in der Landesliga Südwest an den Start. Der Bosnier Kahric sagt: „Ich erwarte Intensität in den Partien beider Teams. Es darf keinen Unterschied geben zwischen Heim- und Auswärtsspielen.“

Zum Abschluss der Veranstaltung gesteht Präsident Armin Buchmann, dass man „im Verein schon auch emotional angefasst“ sei von den Ereignissen der vergangenen Jahre. Buchmann meint damit die permanenten Ligen-Wechsel mit zwei Abstiegen und einem Aufstieg seit 2022. Gegenüber der Memminger Zeitung hatte Armin Buchmann bereits vor einigen Wochen betont, dass in der kommenden Spielzeit „der direkte Wiederaufstieg nicht unser Saisonziel sein wird“.

BILDERGALERIE

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Von Dominik Prähofer – Memminger Zeitung vom 17.07.2024 – Fotos (C) Siegfried Rebhan

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