Thomas Prestele steigt mit der U15 des FC Memmingen nach einer Saison in der Regionalliga wieder ab. Doch das Jahr in der höchsten Liga der Altersklasse war für die jungen Fußballer und den Meistertrainer aus Osterzell unvergesslich, berichtet Markus Frobenius in der Allgäuer Zeitung:
Bundesliga – so kann die Regionalliga in der Altersklasse U15 im Fußball auch bezeichnet werden. Denn in der höchsten Liga auf bayerischer Ebene tummeln sich Schwergewichte wie der FC Bayern München oder der FC Nürnberg. Und ein Jahr war der FC Memmingen als einziger schwäbischer Vertreter dabei. Mit von der Partie war Thomas Prestele: Der Osterzeller hatte die U15 des FCM voriges Jahr zur Meisterschaft in der Bayernliga und damit zum Aufstieg geführt. Nun geht es aber wieder runter: „Leider sind wir abgestiegen und spielen nächste Saison wieder in der Bayernliga“, berichtet Prestele.
Dennoch ist der erst 36-jährige Trainer und Leiter des DFB-Stützpunktes und Nachwuchsleistungszentrums Memmingen des Bayerischen Fußball-Verbandes nicht unzufrieden. Denn sportlich hielt seine Mannschaft „meistens gut“ mit, obwohl sie nur sieben Punkte in der Saison geholt hat: „Oftmals haben wir nur mit einem oder zwei Toren Differenz verloren – so auch in den Spielen im Frühjahr gegen die direkte Konkurrenz. Aber auf diesem Niveau entscheiden Kleinigkeiten und da hatten wir dann nicht das nötige Glück auf unserer Seite“, erläutert Prestele.
So gab es viele knappe Ergebnisse: Unterhaching 0:0, Ingolstadt 2:3, Greuther Fürth 0:1 – oder beim damaligen Tabellenführer 1. FC Nürnberg 1:2. Klar war es allerdings im Rückspiel beim FC Bayern München, das Memmingen 0:6 verlor. Aber auch abseits des Platzes gab es viel zu erleben. Etwa bei einem Trainingslager in Salou bei Barcelona: „Fünf Tage bei bestem Wetter: Dort konnten wir sehr gut trainieren und auch die Stadt Barcelona besichtigen“, erzählt der 36-Jährige.
Für das Auswärtsspiel in Aschaffenburg reiste der FCM extra einen Tag früher an: „Wir haben dann in Rothenfels trainiert und in der Burg übernachtet – zur Belohnung gab’s einen Sieg für uns.“ Letztlich waren die Partien bei den großen Vereinen für alle Beteiligten Hingucker: „Jeder von uns konnte für seine weitere Karriere viel mitnehmen und wird sich immer an dieses Jahr erinnern“, erzählt Prestele, der als Spieler beim FC Blonhofen seine Karriere verletzungsbedingt aufgeben musste.
Für den Osterzeller gab es auch persönlich ein paar besondere Erlebnisse: „Ich konnte gute Kontakte zu sämtlichen Profivereinen aufbauen und durfte bereits beim FC Bayern-Campus sowie beim 1. FC Nürnberg für einige Tage hospitieren.“ Dennoch sei das Saisonende für ihn nun eine Zäsur: Prestele wird zur neuen Spielzeit den Trainerposten bei der U15 abgeben und stattdessen Coach der U17 in der Bayernliga werden – mit alten Bekannten: „Dies ist wieder der Jahrgang, mit dem wir voriges Jahr aufgestiegen sind – zumindest ein Großteil der Mannschaft.“
Der Osterzeller wird zudem im Sommer seinen Job als Leiter des DFB-Stützpunktes und des BFV-NLZ Memmingen aufgeben: „Die Tätigkeit ist sehr zeitintensiv und war nur durch eine auf vier Tage verkürzte Arbeitswoche zu bewältigen. Ich benötige diese Zeit nun wieder für den Beruf, die U17-Mannschaft und das Privatleben“, erklärt Prestele.
Aber missen will er die vergangene Spielzeit auch nicht, betont er: „Alles in allem war es ein sehr spannendes und intensives Jahr, sowohl für die Spieler als auch für uns Trainer.“
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Allgäuer Zeitung Ausgabe Kaufbeuren vom 23.05.2024 / Fotos (C) privat