Außenseiter-Chance: Gegen 1860 München alles raushauen

Ob nun kürzlich beim FC Thalhofen mit 2.100 Zuschauern oder jetzt beim FC Memmingen. Wenn es heißt „Die Löwen kommen“, lassen sich die Fußballfans im Allgäu mobilisieren. Die Kulisse dürfte am Dienstagabend (19 Uhr) in der Arena an der Bodenseestraße passen, wenn der TSV 1860 München beim FC Memmingen im Achtelfinale des BFV-Toto-Pokal antritt. Rund 1.800 Karten waren bis gestern (Montag) Abend bereits im Vorverkauf abgesetzt.

Der sportliche Reiz des Pokalwettbewerbs ist es natürlich, dass immer doch mal Überraschungen drin sind. 2018 stand Memmingen, hier noch Regionalligist,  schon einmal kurz davor. In der Nachspielzeit trafen die Löwen seinerzeit doch noch zum 0:1 und zogen ins Viertelfinale ein. Von damals auf FCM-Seite sind heute noch Kapitän Lukas Rietzler und Pascal Maier mit dabei. Maier wäre es auch im Corona-Jahr 2020 gewesen, aber das bayerische Halbfinale kam damals wegen der Auflagen nicht zustande. Die Sechziger lösten im vergangenen Sommer das für den Memminger Verzicht versprochene „Solidaritätsspiel“ ein.

Auch für Rietzler und Maier wird es am Dienstagabend wieder „ein ganz besonderes Spiel sein“. Und noch mehr für die jungen Akteure im Kader von Trainer Matthias Günes, die zum ersten Mal gegen Profis und vor einer so großen Kulisse antreten: „Das ist für uns nicht alltäglich und ein absolutes Highlight“. Bei dem auch sportlich was drin ist? Vorgemacht hat es in der vergangenen Saison der FC Pipinsried, auch ein Bayernligist. Mit 1:0 wurde der Favorit im Viertelfinale aus dem Wettbewerb gekegelt. „Wir wollen es 1860 so schwer wie möglich machen“, wird Günes seine bestmögliche Formation ins Rennen schicken.

Was eigentlich auch von den Münchner erwartet wird, denn noch einmal so eine Blamage verbundenen mit den ausgefallenen Pokalprämien wie gegen Pipinsried, werden auch die leidensfähigen Fans nur schwer verzeihen. Zumal der Saisonstart in der 3. Liga heuer sehr holprig verläuft. Der von den Medien angezählte Trainer Argirios Gianniks wird vermutlich trotzdem rotieren, wie es das Abschlusstraining am Montag vermuten lässt. Beim Spiel elf gegen elf war die mutmaßliche Formation für Memmingen auf sieben Positionen gegenüber dem ersten Drittliga-Sieg vergangenen Sonntag in Ingolstadt verändert.

Das 18-jährige Talent Raphael Ott (acht Tore und fünf Vorlagen in den beiden Pokalspielen gegen die unterklassigen SSV Kassendorf und FC Thalhofen) darf an der Bodenseestraße auflaufen. Und im Tor steht an Stelle von René Vollath wahrscheinlich Marco Hiller. Der letzte Sechziger, der schon 2018 in Memmingen mit dabei war.

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Archivfoto (C) Ralf Lienert

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